Kreidezähne bei Kindern
Leiden Kinder unter porösen, verfärbten und schmerzempfindlichen Zähnen, handelt es sich unter Umständen um Kreidezähne, die sogenannte Molaren Inzisiven-Hypomineralisation (MIH).
Die Zähne sind nicht gesund, schmerzen beim Essen, Trinken und Putzen und neigen teilweise dazu zu ‚zerbröseln‘. Die Krankheit hat primär nichts zu tun mit schlechter Mundhygiene oder grosser Freude am Zuckernaschen.
- Kreidezähne sind ein angeborener Zahnschmelzdefekt mit ungeklärter Ursache
- Stock- und Schneidezähne sind besonders betroffen (erste bleibende Zàhne)
- Die Zähne werden brüchig und kariesanfällig
- Bisher ist keine Heilung möglich
- Eine konsequente Therapie verhindert das Fortschreiten der Erkrankung
Wie entstehen Kreidezähne? So viel weiss man:
Die Zusammensetzung des Zahnschmelzes ist bei den betroffenen Kindern gestört. Die Zähne sind weniger mineralisiert und somit weicher und weniger widerstandsfähig. Fest steht, dass im langen Prozess der Schmelzbildung etwas schief läuft.
Die Ursache muss in der Zeit zwischen dem achten Schwangerschaftsmonat und dem vierten Lebensjahr liegen. In diesem Zeitfenster findet die Mineralisation der Kronen der betroffenen Zähne statt.
Als mögliche Ursachen stehen Infektionskrankheiten im Säuglings – und Kleinkindalter im Verdacht, besonders Atemwegserkrankungen, Medikamenteneinnahmen (vor allem Antibiotika), aber auch Kunststoffbestandteile, wie Bisphenol A werden als mögliche Ursache diskutiert. In den letzten Jahrzehnten hat das Problem wahrscheinlich zugenommen.
Wie stellt der Zahnarzt fest, ob mein Kind MIH hat?
Zur Diagnose genügt allein der Blick des Zahnarztes in den Mund des Kindes. Bei schweren MIH-Formen ist eine Diagnosestellung schon während des Zahndurchbruchs des ersten Stockzahns, also bereits im Alter von etwa sechs Jahren sinnvoll, um durch frühzeitige Therapie, Folgeschäden der MIH so gering wie möglich zu halten.
Zum Glück sind in vielen Fällen die Flecken unproblematisch oder rein kosmetisch etwas störend.
MIH – Was kann der Zahnarzt therapeutisch tun?
Eine Heilung der Erkrankung gibt es bisher nicht, darum ist es bedeutend, den Krankheitsprozess möglichst frühzeitig zu stoppen.
Zum Behandlungsteam gehören stets die Eltern und der Zahnarzt. Es sollten engmaschige Kontrollen stattfinden um die Zähne vor Karies zu schützen und Schmerzen zu lindern.
Folgende Massnahmen stehen dabei im Vordergrund:
- Intensivprophylaxe, zuckerarme Ernährung
- Regelmässige Fluoridierung (meist mit einem Lack)
- Fissurenversiegelung
- Füllungen oder Überkronungen sofern notwendig