• 28 FEB 22

    Ein zunehmendes Problem: Zähneknirschen

    Leiden Sie unter Kopfschmerzen sowie Verspannungen am Morgen?

    Zähneknirschen oder Kieferpressen werden unter dem Begriff „Bruxismus“ zusammengefasst. Unbewusstes, meist nächtliches, aber auch tagsüber ausgeführtes Knirschen oder aufeinanderpressen der Zähne.

    Bruxismus kann zu Verspannungen der Kaumuskulatur, Verlust von Zahnsubstanz und zu Schmerzen der Kiefergelenke führen. Gelegentlich ist die Mundöffnung eingeschränkt.
    Auch häufige Kopfschmerzen und Nackenverspannungen können durch Knirschen verursacht werden.
    Immer häufiger beobachten Zahnärzte Patienten,  bei welchen sich die Zähne verkürzen und rissig werden, oder dass Schneidekanten absplittern oder Füllungen brechen.

    Mögliche Ursachen für den Bruxismus:
    Die Ursache von Bruxismus ist nicht sehr gut erforscht, aber man hat bei Labortieren beobachtet, dass sich durch das Beissen auf harte Gegenstände ihr Level an Stresshormonen senkt. Auch beim Menschen ist das Mahlen mit dem Unterkiefer eine oft unbewusste Art, Stress zu bewältigen.

    • Psychischer Stress mit Anspannung
    • Angst
    • Schlafstörungen
    • Ober und Unterkieferzähne passen nicht aufeinander

     

    Therapie

    Therapeutisch werden vor allem Muskelentspannungen und das Tragen einer Michiganschiene während des Schlafens empfohlen. Zusätzlich können Selbstmassage der Kaumuskulatur und Physiotherapie hilfreich sein.

    Die Michiganschiene (auch „Knirscherschiene“ oder „Aufbissschiene“ genannt ) ist eine durchsichtige, etwa 2mm dicke Form aus Kunststoff, die meistens auf die Zähne des Oberkiefers aufgesetzt wird. Durch das Aufbeissen auf die Schiene wird häufig eine Entspannung der Kau- und Kopfmuskulatur sowie Kiefergelenke erreicht und Nackenverspannungen vermindert. Zusätzlich werden die Zähne geschützt.

    Die zuvor stark beanspruchten Muskeln werden weniger intensiv belastet, die verringerte Muskelaktivität führt zur Schmerzabnahme.

    Um eine Michiganschiene herzustellen wird bei uns in der Praxis mittels eines Intraoral-Scans ein genaues Abbild der Zähne genommen. Die Herstellung der individualisierten Schiene geschieht im zahntechnischen Labor. In einer weiteren Sitzung in der Praxis wird die Schiene anprobiert. Später folgen kurze Nachkontrollen.

    Die Michiganschiene muss jede Nacht getragen werden, um den gewünschten Effekt zu erlangen und eine weitere Abnutzung der Zähne sowie Schädigung der Kiefergelenke zu vermeiden. Nur so kann eine Besserung der Beschwerden erzielt werden.

    Nach wenigen Nächten sollte Ihnen das Ein- und Durchschlafen mit der Schiene gelingen. In jedem Fall ist eine Angewöhnungszeit erforderlich.

    Intraoralscans bringen zunehmende Abnutzungen an den Schneidekanten zum Vorschein (violette ‚Flecken‘):


    Fortgeschrittene Abnutzungen infolge Knirschen an den unteren Zähnen: